Liebe Leserinnen und Leser,

in meinem Newsletter vom Dezember 2013 haben ich Ihnen eine Übung vorgestellt, mit der Sie Harmonie in der Familie schaffen können. Für die zahlreichen Rückmeldungen und die Übermittlung der sehr schön gestalteten Bilder möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Im März-Newsletter möchte ich Ihnen eine weitere Familienübung vorstellen, die der Stärkung der Familiengemeinschaft dient.

Übung: Tiergeschichten

Es ist eine alte Methode, Menschen darzustellen, indem man sie als Tiere charakterisiert. In Fabeln wird dieses Stilmittel seit der Antike benutzt.

Ordnen Sie jedem Familienmitglied ein Tier zu. Jedes Tier sollte dabei eine wichtige Bedeutung haben. Anhaltspunkt dafür, welches Tier dem Einzelnen zugeordnet wird, sind dabei die Eigenschaften der Person. Der starke Junge im Kindergartenalter ist dann vielleicht ein Löwe, die große Schwester ein mächtiger Tiger. Die beiden leben nicht in der gleichen Region, könnten Sie jetzt einwerfen. Für unsere Übung ist das nicht wichtig. Aber beide sind stark und werden sich gegenseitig nicht vernichten. Stellen Sie Ihre Familie gemeinsam mit dem Kind zusammen. Sie dürfen helfen, wenn es darum geht, die richtige Tierart auszuwählen. Die Eigenschaften, die das Kind in den einzelnen Familienmitgliedern sieht, sollten Sie aber nicht in Frage stellen. Vielleicht ist der Löwe ja auch ein verwunschener kuscheliger Hund. Das wird sich später herausstellen. Wenn Ihre Tierfamilie fertig ist, kann sie gemalt werden. Und dann beginnen die Abenteuer. Was erlebt diese bunte Versammlung? Unternimmt sie Reisen oder kämpft sie gemeinsam gegen gefährliche Ungeheuer? Fordern Sie Ihr Kind auf, die Geschichte immer weiter auszubauen. Das Kind hat dadurch ein Ventil, das ihm hilft, Gefühle zu äußern. Halten Sie sich zurück, die Geschichte selbst weiter zu spinnen, geben Sie allenfalls Anstöße. Das Kind soll möglichst alles, was mit den Tieren geschieht, selbst erzählen. Lassen Sie auch traurige und gefährliche oder anderweitig unschöne Kapitel zu. Dem Kind dient diese Übung als Gelegenheit, etwaige Ängste zu bearbeiten. Im Verlauf des Erzählens übernehmen die Tiere nämlich die Aufgabe, die Familie aus der Sicht des Kindes darzustellen.

Diese Übung lässt sich immer wieder erneut spielen. So kann die ursprüngliche Geschichte einen anderen Verlauf nehmen oder es werden andere Tiere gewählt…es gibt unzählige Möglichkeiten.

Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spaß beim Ausprobieren dieser Übung und viele schöne gemeinsame Stunden.

Herzliche Grüße,

Natascha Freund

In Anlehnung an Stefanie Glaschke, Unsere Patchwork-Familie

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