Im psychosozialen Teil ging es darum, dass Väter die „neuen Mütter“ sind. Wenn dem so ist, dann können Kinder doch auch von 2 Müttern oder 2 Vätern erzogen werden?!

Einen wesentlichen Schritt zu dieser neuen Familienform hat Deutschland Ende Juni 2017 mit der „Ehe für alle“ beschritten. Der Begriff ist allerdings ein wenig irreführend. Es geht darum, dass gleichgeschlechtliche Paare über die eingetragene Partnerschaft hinaus nun auch die Möglichkeit erhalten sollen zu heiraten. Damit wird diese Paarform der Ehe von Frau und Mann völlig gleichgestellt. Es gibt also keine Nachteile mehr bei der Besteuerung oder der Adoption von Kindern. Die Entwicklung zu dieser Entscheidung war weniger inhaltlich ein großer Diskussionspunkt, als viel stärker ein politischer Prozess. Einige Kritiker sind überzeugt, dass die Regelung einer Verfassungsänderung des deutschen Grundgesetzes benötigt, um wirksam zu werden, denn das deutsche Grundgesetz stellt Ehe und Familie unter besonderen Schutz. Erste Verfassungsbeschwerden kündigen sich bereits an. Es darf also gespannt abgewartet werden, ob die Ehe für alle kommt oder rechtlich noch aufgehalten wird.

In Österreich dürfte es noch ein langer Weg sein, bis es zu einer „Ehe für alle“ nach deutschem Vorbild kommen wird.