Liebe Leserinnen und Leser,

vor kurzem las ich ein Interview mit Eva Menasse in der Zeitung derStandard (16.04.2017) mit dem Titel „Der Schlüssel zu einem gelungenen Leben“. Darin zeigte sie auf, welche Entwicklungen einerseits sie und ihre Familie persönlich geprägt haben und andererseits, was sie an gesellschaftlichen Entwicklungen sieht und was wichtig ist, in der heutigen Zeit ein gutes Leben zu führen.

Dies brachte mich zum Nachdenken über das, was ein gelungenes Leben ausmacht und ich bin dabei auf die folgenden 5 Elemente gekommen:

1. Zufriedenheit mit dem, was ist:

Eva Menasse nennt es „Wohlstandsverwahrlosung“, wenn wir auf hohem Niveau jammern und uns über Dinge, die eigentlich Kleinigkeiten sind, aufregen. Wenn man bedenkt, was frühere Generationen erlebt und durchgemacht haben, geht es uns heute doch eigentlich sehr gut?!

2. Dem selbst gemachten Zeitdruck entfliehen:

Die Vermischung von privatem Leben und Arbeitsleben, die höhere Geschwindigkeit durch zunehmende Technisierung des Alltags, die Abhängigkeit von jederzeit und überall verfügbaren Informationen macht unsere Gesellschaft ein bisschen krank und entfremdet uns voneinander. Eine „Digitale Abstinenz“ oder „Handy-Entziehungskur“ könnte hier Wunder wirken?!

3. Achtsamkeit für sich selbst:

Eva Menasse bemerkt, dass unsere Generation die erste ist, die vermehrt therapeutische Hilfe benutzt und dass dies sehr hilfreich sein kann. Das Reden über bestimmte Dinge hilft, auch sich selbst besser zu verstehen. Mit mehr Achtsamkeit für sich selbst und mehr Nachdenken über sich selbst können wir vielleicht auch gemeinsam mehr erreichen, ohne dass wir alle gleich zu Egoisten werden.

4. Auf schlechte Gefühle verzichten:

Es gibt viele schlechte Gefühle in der heutigen Zeit: „Gier, Hass, Neid und Rachsucht sind die Seuchen dieser Welt“ singt Pur im Lied „Neue Brücken“. Gelingt es uns, uns von diesen zu lösen, werden wir auch in der Lage sein ein gelungeneres Leben zu führen, mit dem was ist, zufrieden zu sein?!

5. Mehr Empathie im Alltag:

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Technisierung und unsere Abhängigkeit von Informationen und elektronischen Geräten und auch bei der Erosion der gesellschaftlichen Basis stellen wir fest, dass immer mehr Empathie verloren geht, die Fähigkeit mit anderen mitzufühlen und auf andere einzugehen. Mehr Empathie auch durch Selbstreflektion und Reflektion mit anderen über uns selbst, würde uns auch zu einem gelungenen Leben helfen?!

Natürlich ist all dies leichter gesagt als getan, aber vielleicht möchten Sie über diese 5 Punkte nachdenken und sich fragen,

  • wo könnte ich ansetzen, um ein gelungenes Leben zu haben und
  • welche Elemente würden mich dabei bereichern

Ich ende diesen Newsletter mit einem Zitat von Pearl S. Buck

Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.

Mit gelungenen Grüßen

Natascha Freund